Nachdem die Schweizer Jugendherbergen (SJH) im Jahr 2019 rund 736'000 Logiernächte verzeichneten, brachen die Übernachtungszahlen aufgrund der Corona-Pandemie ab März 2020 massiv ein. Selbst die Zunahme des Anteils an Schweizer Gästen von 70.2 Prozent im Jahr 2019 auf 86.1 Prozent im 2020 und 87.8 Prozent in 2021 konnte den Wegfall der Schulen und Gruppen sowie der internationalen Gäste nicht wettmachen. Unter dem Strich beendeten die Schweizer Jugendherbergen das erste Corona-Jahr mit rund 485'000 Logiernächten (-34% gegenüber 2019). Trotz einer leichten Zunahme im Folgejahr auf rund 565'000 Übernachtungen (+16.5 Prozent) lagen die Logierzahlen Ende 2021 noch immer um 23.2 Prozent hinter dem Vergleichsjahr 2019. Im 2022 sorgten die Rückkehr der Schulen und Gruppen und der internationalen Gäste gleichermassen dafür, dass die Übernachtungszahlen wieder anstiegen und diese seit April 2022 fast ausnahmslos über den Werten von 2019 lagen. Insgesamt registrierten die SJH 2022 rund 752'000 Logiernächte und damit 2.1 Prozent mehr als vor Corona.  

Die positive Buchungslage zeichnet sich auch im Betriebsertrag 2022 von rund CHF 54 Mio. ab. Dies entspricht einer Steigerung von etwa CHF 7 Mio. gegenüber dem Jahr 2019 (rund CHF 47 Mio.) und ist insbesondere auf die seither neu eröffneten Jugendherbergen in Burgdorf, Laax und Schaan zurückzuführen. Zudem können die Schweizer Jugendherbergen ihre Unterbilanz per Ende 2022 beseitigen und werden somit wieder ein positives Organisationskapital aufweisen können. Das Jahr 2023 hat begonnen, wie 2022 aufgehört hat. «Die Buchungszahlen der bislang ersten durchgehend ‹normalen› Wintersaison seit 2018/19 sind vielversprechend», sagt SJH-CEO Janine Bunte. 

Produktentwicklung und Senkung des CO2-Fussabdrucks im Verpflegungsbereich 

Trotz der schwierigen Jahre haben die Schweizer Jugendherbergen während der Pandemie weiter in ihr Produkt investiert. «Stillstand war für uns, trotz der unglaublich herausfordernden Rahmenbedingungen, keine Option», bringt es Janine Bunte auf den Punkt. So haben die SJH ihr soziales Engagement für hindernisfreie Ferien im Rahmen des Projekts OK:GO weiter erhöht, die Zusammenarbeit mit «KulturLegi» ausgebaut, zudem haben sie die Preise für Jugendliche im Zimmer der Eltern gesenkt und bieten günstige Preise für öffentliche Volksschulen und Gymnasien. Ausgebaut wurde auch das gastronomische Angebot – etwa mit neuen Drei-Gänge-Menüs, durch welche der CO2-Ausstoss im Verpflegungsbereich nochmals deutlich, um rund 40 Prozent, reduziert werden konnte, sowie mit der Einführung des Self-Kiosks.  

Netzwerkentwicklung schreitet weiter voran 

Neben den Anpassungen beim Produkt konnten die SJH während der Pandemie auch ihr Netzwerk plangemäss weiterentwickeln. In dieser Zeit wurden gleich mehrere neue Hostels eröffnet, wie die Jugendherberge Schloss Burgdorf, die Wellnesshostels in Laax und in St-Luc, der Neubau in Schaan-Vaduz und die Jugendherberge Saignelégier. Zudem wurde in den Hostels Rapperswil, Brienz und Luzern kräftig renoviert. In diesem Takt soll es weitergehen: Anfang März 2023 wird in Scudellate im südlichen Tessin ein neues Mitglied in die SJH-Familie aufgenommen und in Montreux feiert die Jugendherberge nach einer Renovation im Mai 2023 ihre Wiedereröffnung. In Martigny-Bourg stösst 2024 das 1654 erbaute «Bâtiment de l’Horloge» zum Netzwerk und auch Genf erhält 2025 wieder eine Jugendherberge. In Pontresina startet der Projektwettbewerb für einen Ersatzneubau. In Planung befinden sich ausserdem der Umzug der Luzerner Jugendherberge ins Verkehrshaus Luzern sowie eine umfassende Sanierung der Jugendherberge Lausanne.  

SJH starten mit der «Youth Challenge» die Reise ins nächste Jahrhundert 

Innerhalb eines Jahres gibt es gleich zwei grosse Jubiläen zu feiern. Im Mai 2023 wird die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST) 50 Jahre alt und im April 2024 feiern die Schweizer Jugendherbergen ihr 100-jähriges Jubiläum. Zur Erreichung ihrer zivilgesellschaftlichen Ziele legen die beiden Nonprofit-Organisationen Wert darauf, dass insbesondere junge Menschen die Welt aktiv erfahren, andere Menschen, Kulturen und die Natur kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern können. Vor diesem Hintergrund rufen die SJH die schweizweite «Youth Challenge» ins Leben. Die Idee: Junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren bilden Teams mit 4-6 Freundinnen und Freunden und stellen eine einwöchige Reiseroute in der Schweiz zusammen, inkl. Übernachtung in Jugendherbergen. In einem Kurzvideo präsentiert die Gruppe ihre Reiseroute und stellt die vorgesehenen Aktivitäten vor Ort vor. Nachdem eine Jury die vier spannendsten Projekte ausgewählt hat, begeben sich die Gruppen im Juni und Juli auf ihre einwöchigen Reisen und berichten auf Social Media von ihren Erlebnissen. Mittels «Public Voting» wird das Gewinnerteam der «Youth Challenge» bestimmt. Die Champions gewinnen einen Gutschein für eine Europareise mit dem Zug und Übernachtungen im Netzwerk von Hostelling International im Gesamtwert von CHF 10'000. «Mit der ‹Youth Challenge› möchten wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, gemeinsam echte Lebensmomente zu schaffen, neue Bekanntschaften zu schliessen und ihrer Reisefantasie freien Lauf zu lassen», sagt Katrina Bollinger, die bei den SJH als Projektleiterin das Jubiläum und die «Youth Challenge» betreut. 

Mit der «Youth Challenge» nehmen die Schweizer Jugendherbergen Kurs auf ihr 100-jähriges Jubiläum und warten in den kommenden Monaten mit zahlreichen spannenden Jubiläumsaktivitäten auf. Mehr Informationen zu den Schweizer Jugendherbergen und der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus sowie ihren Jubiläen finden sich unter www.youthhostel.ch/jubilaeum. 

Medienmitteilung (PDF)